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Pfarreiblatt November

Wurzeln bedeuten Leben. Wie habe ich gelebt? (Foto: pixabay.com)

Abschied, Hoffnung, Zuversicht

Anfang November feiern wir Allerheiligen und Allerseelen. Für viele ist der November ein Totenmonat. Deshalb mögen sie ihn nicht, weil der Tod und das Sterben nicht mehr sein darf. Ich persönlich finde es schade, dass der Tod und das Sterben negiert werden. Sie haben keinen Platz in unserer modernen Welt.

Abschiedlich leben
Für mich ist das Wissen darum, dass ich nicht ewig auf dieser Erde lebe, ein Ansporn, meine Wünsche und meine Vorstellungen von einem guten Leben jetzt umzusetzen und nicht immer wieder auf später zu verschieben. Vielleicht hilft uns die gegenwärtige Krise, diesem Aspekt wieder mehr Gewicht zu geben …

Franz von Assisi spricht vom Tod als einer «Schwester». Der Tod ist mitten im Leben eine Einladung, sich zu fragen: Wie habe ich bisher gelebt? Wie bin ich so geworden, wie ich heute bin? Bereits Kohelet/Prediger hat geschrieben:

Ich war zu der Erkenntnis gekommen:
Das einzige, was der Mensch zu seiner Freude tun kann, ist,
dass er sein Leben geniesst, solange er es hat.
Koh 3.12, aus:
Die gute Nachricht
in heutigem Deutsch – die Bibel

 

Verwurzelt im Leben
Viele Menschen empfinden den November als trist, trostlos und kahl. Die Bäume haben die Blätter verloren und das Leben zieht sich zurück. Nebel und Regen wechseln sich ab. Der Novemberblues mit Traurigkeit und Melancholie gehören wieder eher zur Tagesordnung.

Diese Zeit hat auch positive Seiten. Es ist der Monat, in dem wir wieder mit unsern Wurzeln in Berührung kommen können. Die kurzen Tage laden ein, wieder vermehrt zu Hause zu bleiben. Rückzug vom Aussen ins Innen. So wie ein Baum ohne ein tiefreichendes Wurzelwerk in der Erde nicht leben kann, so müssen auch wir immer wieder zu unseren Wurzeln zurückkehren. In diesem Monat können wir wieder unsere Wurzeln entdecken, beispielsweise beim Gang über die Gräber.

Orientierungspunkte
Die Heiligen zeigen uns durch ihr Wirken unsere eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten. Sie waren nicht perfekt, sondern Menschen, deren Schwächen und Wunden durch Gott geheilt wurden. Sie vermitteln Hoffnung und Zuversicht.

Nicole Sigrist